Balance und optische Korrektur
Ich habe ein 200mm Sechslinser-Tele, das sind 5 dpt.
Wenn ich darauf eine zweilinsige ( Achromat) Vorsatzlinse benutze mit 4 dpt, ist die fast so stark wie das Grundobjektiv.
Die Bildqualität wird eine anteilige Mischung aus beiden sein.
Ich brauche nicht viel Fantasie, um zu begreifen, dass die Gesamtkorrektur des Achromaten nicht der des sechslinsigen Teles entspricht.
Die Vorsatzlinse sollte sich dem Grundobjektiv in der Brechkraft unterordnen und nicht mit ihm konkurrieren, das besser korrigierte System muss die Oberhand behalten.
Auf einem 200er konnte ich sinnvoll mit Minolta Nr 0 = 1dpt = 1000mm arbeiten, die Brechkraft ist 1/5 des Grundobjektivs.
Mit 2 dpt auf einem 100mm sind die Verhältnisse ähnlich.
3 dpt würde ich maximal auf 50mm benutzen aber das schon mit sichtbaren Kompromissen, ein 35er verträgt 3 dpt i.d.R. besser.
Ich habe in 40 Jahren noch keine Kombi aus starker Vorsatzlinse auf längerem Tele erlebt, die nicht böse Bildfeldwölbung plus Öffnungsfehler / sphärische Aberration zeigten.
Wenn der Achromat gut korrigiert wäre, könnte ich ihn auch alleine als Objektiv benutzen. ( Ich habe Mondaufnahmen mit Minolta Nr 1 = 1000mm gemacht, volle Öffnung f/18, abgeblendet auf f22, dann ging es)
Ich kenne die Raynox ?Dreilinser? nicht, grundsätzlich liegt im Dreilinser ein höheres Potential, aber auch das hat Grenzen.
Jetzt kann jeder selbst entscheiden, welche Ansprüche er an das fertige Bild hat, eine scharfe Biene in der Bildmitte braucht ja nicht unbedingt scharfe Ecken.
Grüsse aus der Eifel
maro