Wow, so viele Antworten... ich pick mir mal ein paar raus.
Aber dieses kurzzeitige tauschen ist, in meinem Augen, etwas völlig anderes als jemanden die Ausrüstung für einige Wochen zu leihen.
Mein Kumpel weis was er für Werte in Händen hat und es ist über Jahre eine Vertrauensbasis gewachsen, "einfach mal so" gebe ich meine Kamera niemanden... selbst mein "Zweitgerät" eine 40D gebe ich nicht aus der Hand.
Ja, dieses kurzzeitige Tauschen oder auch jemandem Interessiertem (und Vetrauenswürdigem) bei irgendeinem Event die Kamera mal für ne Weile überlassen (unter mehr oder weniger direkter Aufsicht

) ist natürlich was anderes, das mache ich natürlich auch. Und nicht nur, damit ich auch mal selbst auf nem Bild bin.
ich verleihe meine Ausrüstung nur innerhalb der Familie, also nur an enge Verwandte,
die im Falle eines Falles dafür auch gerade stehen.
Schwierig wird so etwas bei Schäden durch "Verschleiss", also ohne offensichtlich Einwirkung von außen.
Das ist genau der Punkt... welche Art von Gebrauchsspuren oder Schäden würden vom Ausleihenden als "dem Verleihenden zu ersetzende Schäden" akzeptiert? Und gerade die Nicht-Fotografen oder Materialfahrer sind dann schenll bei "is doch bloß ein Kratzer, hab dich nicht so". Und auch auf derartige Diskussionen habe ich keine Lust. Erkläre mal, dass ein Kratzer in der Frontlinse für mich ein Defekt ist, den mir der Ausleihende bitte bezahlen soll -- selbst wenn der Einfluss auf die Bildqualität gering sein mag, ist sowas ganz schlecht für den Wiederverkaufswert.
Tatsächlich tourt schon seit einigen Monaten ein Teil meiner Ausrüstung auf Studienreise durch Südamerika, vor zwei Monaten ging ein anderer Teil meiner Ausrüstung auf Vergnügungsreise in die USA. Bedenken habe ich da gar keine, und wenn Not am Mann ist helfe ich gern.
Ich habe nicht so viel Equipment, dass ich viel verleihen könnte und danach für mich noch genug Redundanz übrig blieb. Ich habe ne 7D und ne 450D als Backup, und letztere soll auch immer da sein, falls erstere ein Problem hat. Und mit den Objektiven ist es genauso, da ist zwar etwas Überlappung, aber keine echte Redundanz.
Wenn meine 450D mal den Status eines Drittbodies erreicht hätte (sobald die 5DMkIII rauskommt

), würde ich die vielleicht kurzzeitig mit der Kitscherbe verleihen.
Aber zum >1000€-Body noch das 800-1000€-Objektiv dazu? Um dann unachtsam, ungeschützt und diebstahlgefährdet am Strand rummzuliegen oder durch amerikanische Großstädte oder den Dschungel geschleift zu werden? Not a chance.
Stell mir gerade vor, wie jemand seine Ausrüstung verliehen hat und dann werden irgendwann abends beieinem gemütlichen Treffen die Fotos angeguckt:
"Da waren wir den ganzen Tag am Strand. Da waren immer so um die 40°C"
"Bei dieser Wanderung durch den matschigen Wald, hat es den gesamten Tag geregnet wie aus Eimern - deshalb sind da auch immer so Wassertropfen auf den Fotos"
"Und bei diesem Sandsturm war es auf einmal zu dunkel fürs 0815 Tele und ich mußte erst mal das Objektiv wechseln"
Herrlich beschrieben.

Man hätte eben keine Kontrolle mehr darüber, dass der Kram nicht Bedingungen ausgesetzt würde, denen man ihn selbst nie aussetzen würde. Ich würde z.B. nie ne DSLR mit an den Strand nehmen -- allein schon weil ich nicht wüsste, wo ich sie hinpacken sollte, wenn mal keiner da ist, der drauf auspassen kann, sondern alle ins Wasser wollen. Für so einen Urlaub würde ich mir ne "ruggedized" P&S kaufen -- und die DSLR im Hotel in den Safe tun für Besichtigungstouren.
Mein langjähriger Chef würde sie bekommen, meine beste Freundin auch. Auch den meisten meiner Fotogruppe würde mein Zeugs ohne Probleme leihen, wenn sie sich auf einer Ebene etabliert haben, wo sie selbst Ausrüstung besitzen und enstprechend das Risiko kennen und bei Verlust oder Defekt ein Ersatz selbstverständlich ist.
Ja, bei Leuten, die Erfahrung mit Fotografie haben, dabei wissen, was das Equipment kostet und die ähnlich empfindlich sind wie ich, käme das ggf. in Frage. Aber auch nur, wenn ich die Leute kenne und weiß, dass die mir im Schadensfall eher bei nem Kratzer das Ding vor lauter schlechtem Gewissen von sich aus lieber komplett neu kaufen würden (so würde ich reagieren, und weil mir das zu teuer und damit zu riskant wäre, leihe ich mir nix aus

) als zu der "is schon nicht zu schlimm"-Truppe zu gehören.
Mir von pingeligen Leuten was auszuleihen, die nachher noergeln, weil ein winziger Kratzer auf dem Display ist oder Staub auf der Frontlinse - nee, das ist mir zu stressig.
Über "Staub auf der Linse" meckern ist natürlich pingelig, aber wo hört es auf? Staub im Sucher oder ein versiffter Sensor ist mehr als ärgerlich und eine Behebung ist u.U. mit echtem Aufwand bzw. mit Kosten verbunden.
Ein Kratzer im Display ist aber ein echter materieller Schaden, da sowas den Wiederverkaufswert drückt... insbesondere wenn es der einzige Kratzer ist, und wenn man DEN da nicht selbst reingemacht hat.
Ich habe meine Kamera ein einziges Mal verliehen und würde das nicht wieder tun - gerade weil mir die Freundschaft wichtig ist.
Grund: Wenn doch mal was kaputt geht, ist das Geschrei groß und wohlmöglich die Freundschaft dahin. Das will ich nicht riskieren.
Das ist auch so ein Grund. Meinen Kollegen kenne ich über das berufliche hinaus kenne ich ihn kaum ("Kumpel" wäre daher schon zu viel), aber wir verstehen uns an sich gut, un selbst "nur" das möchte ich nicht auf's Spiel setzen.
Abgesehen davon nutze ich meine Kamera ja auch recht oft und das wär ne Einschränkung für mich, die nicht zu haben. Nen Zweitbody hab ich noch nicht, das dauert nich mindestens andertalb Jahre.
Das ist noch so ein Grund. Frag mal Leute, ob sie dir für drei Wochen (ich glaube um die Urlaubsdauer geht es bei meinem Kollegen) ihr einziges Auto leihen und dann selbst zum Opfer des insbesondere in Nicht-Millionenstädten hervorragend ausgebauten ÖPNV werden. Natürlich
braucht man wenn man nicht beruflich fotografiert die Kamera nicht täglich (wobei ich persönlich nach ein paar Tagen ohne zu fotografieren ganz furchtbar "triggerhappy" werde

), aber sie nicht verfügbar zu haben ist schon eine spürbare Einschränkung. Zumal ich grade im Sommer viel fotografiere, und dieses jahr auch etliche Hochzeiten und sonstige Festivitäten anstehen, bei denen ich den Zweitbody als Fallback und zum Vermeiden von Objektivwechselei in hektischen Situationen benötige.
Ich hatte neulich den Fall. Ein guter Freund von mir hat eine zweite Cam für eine Hochzeit gebraucht. Ich habe sie nur verliehen, weil ich wusste, dass sie im ursprünglichen Zustand zurückkommen würde.
In so einem Fall ("Freund" (im Sinne des 20.Jhdt.-Verständnisses des Begriffs

) nicht "Kollege" oder "Kumpel") und vorhandenem Wissen um die Technik (Handhabung und Wert) würde ich das in Betracht ziehen.
Ich verleihe meine Ausrüstung (und auch andere hochwertige Sachen wie mein Auto) nur an Leute mit denen ich mich auch nach Totalverlust ohne Ersatz noch an einen Tisch setzen würde. Das Beschränkt den Kreis auf meine 3 besten Freunde, meine Freundin, meine Schwester und meine Eltern.
Ich denke aber das gerade dieser Personenkreis dir im Fall des Falles im Rahmen ihrer Möglichkeiten (und wenn es ein Jahr dauert) Ersatz leisten würde -- aus reinem Anstand. Denn so viel Anstand würde ich von meinen "echten" Freunden erwarten (bei Familie und meiner Freundin weiß ich, dass der vorhanden ist).
Ich weiß Autovergleiche in Fotoforen sind daneben. Man stelle sich vor man leiht von einem Freund das Auto und schrottet es prompt -- da ist es doch selbst verständlich, dass
man selbst die Selbstbeteiligung (und ggf. den Verlust durch den folgenden höheren Beitragssatz) bezahlt. Alles andere geht IMO gar nicht, zumindest nicht solange der Verleihende es so dick hat, dass er das neue Auto (die neue Kamera) aus der Portokasse bezahlt. Wir reden hier nämlich von u.U. etlichen Tausend Euro, das ist für 95++% der Deutschen kein Pappenstiel, den man mal eben so übrig hat, um ihn aus dem Fenster zu werfen.