... Die Anziehung liegt eher in dem "back to the roots" und in der Neuartigkeit des Alten. So wie auch Schallplatten wieder in sind, seit man gemerkt hat, dass diese komische Technik zwar alt aber doch mehr als brauchbar ist und das Plastikzeug von heutzutage eher höhere Gewinnmargen als höheren Nutzen spendet.
Und gerade auch Mädels interessieren sich weder für Signal-to-noise-ratios noch für die Anzahl der AF-Kreuzsensoren. Die sehen, dass ein mit lichstarker Festbrennweite und Ektar100 durchgezogener Film einfach geil aussieht und was ganz anderes als Eierfon-Bilder. ...
Bin mal gespannt ob die Jugend bald auch Diaprojektoren für sich neu entdeckt.
Kann ich so Unterschreiben und ich habe mit Dia rumexperimentiert und war vom Ergebnis begeistert, leider wird Dia vermutlich rasch aussterben, wohingegen S/W wohl noch länger eine Nische bleiben wird. Der größte Vorteil ist, das du mit Film halt ohne weiteres mit riesigen Formaten arbeiten kannst. So mache ich ab und zu Bilder mit einer uralten 18x24 Kamera mit Fotopapier oder Röntgenfilm, hab letzten 35x35 Röntgenfilm gekauft, was für eine kleine Lochkamera ja prädestiniert ist. 6x6 Mittelformat ist auch super, auch wenn auf dem abgezogenen Negativ die Unterschiede nicht so gewaltig sind. Und wer macht bitte digital Bilder, die er zum angucken Ausdruckt um sie dann Tage später seinen Freunden zu zeigen statt sofort am Labtop oder Tablet? bei Analog bringst du dann Abzüge mit, einige sympatisch mit Staub oder Kratzern, die es authentisch Analog machen und freust dich einfach über das erlebte der jüngeren Geschichte und hast nach einiger zeit sogar eine Art Timeline Analog an der Wand
Außerdem. Wenn mann tatsächlich mal in der Wildniss ist, braucht man keine Ladegeräte, ein gutes Schätzometer für die Belichtung, ein 400 ASA S/W Film und eine vollmechanische Kamera und wenn man genug Filme hat, könnte man ewig ohne Strom ausharren können
Man wird auch häufiger nett drauf angesprochen, was bei einer normalen DSLR eher weniger der Fall ist heutzutage, weil alle eine haben, da kriegt man meistens den Kommentar "Meine Freundin/Schwester/was auch immer hat so eine auch". Denkt man sich auch so, jo, was für ein verrückter Jugendlicher außer mir kauft sich noch eine Uralte 1D und adaptiert alte Leica R Objektive dran? Dürften ja nicht all zu viele sein.... Mit einer 2 Äugigen Mittelformat (in meinem Fall Mamiya C220) drehen sich schon mehr Leute um und man kriegt mehr Fotografiebegeisterte zum Gespräch und solche, die es werden wollen. Wenn man noch mehr auffallen will. Kiev 60 + 180 Zeiss Sonnar + Sonnenblende, weil einfach gigantisch und rustikal. Und es ist was ganz Subjektives, egal, wie gut man Filme simulieren kann (bin selber auf Flickr schonmal drauf reingefallen), wenn man einen echten Abzug in der Hand hält, hat das einfach ein ganz anderes Feeling als einen Druck, vor allem, da man das Gefühl hat, ein echtes selbstgemacht Handwerk zu halten. Ein Unikat.
Und so ein Mädel auf 6x6 Tri-X oder 100 Acros (bei Kleinbild Kentmere 400 und Agfa APX 100) sieht einfach verdammt scharf aus und gerade das Große Mittelformat in Kombination mit Lichtstarken Portraitbrennweiten 180/2.8 Zeiss Sonnar z.B. macht einfach einen geilen Bildeindruck, der so nicht zu simulieren ist. Viel Subjektivität, aber es fällt schon auf irgendwie. und bei analog haben viele auch weniger Scheu, weil sie es auch eher als Experiment und Kunst ansehen, als Kommerz und Paparazzi. Mädel am besten beim Abziehen mit inne DuKa mitnehmen, zu zweit alleine im Dunkeln arbeiten erhöht die Spannung
Aber Vorsicht mit den Chemikalien!