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Analog Nichts als Analogfotografie?

...Fazit: Jeder hat eine gewisse Art zu Fotografieren, ob Analog oder digital ist eigentlich egal.

Damit ist eigentlich Alles gesagt.
 
Die Auswirkung der digitalen Fotografie, ihre schnellere Lernkurve wird man schwer verneinen können.

Nur ist das Beispiel mit den Gitarren IMO nicht wirklich passend - bin zwar kein Musiker, kann mir nicht vorstellen, dass man auf einer E-Gitarre leichter spielen kann als auf einer akustischen. Es sind bei beiden IMO eher unterschiedliche Einsatzszenarien. Man wird die eine durch die andere nicht in dem Umfang ersetzen können, wie es im Vergleich in der Fotografie der Fall ist.

Bei den beiden "älteren Herren" handelt es sich übrigens um die Herren Knopfler und Clapton, von denen nur einer eine akustische Gitarre spielt.

edit:
ein weiterer Faktor in der digitalen Fotografie ist, dass dem Fotografen durch die immer ausgefeilteren Firmwares vieles abgenommen wird, dass man in früheren Zeiten erst mühsam erlernen musste. Umgekehrt hat das auch einen oft zu bemerkenden negativen Effekt, dass Beeinflussungen der Aufnahme durch den Fotografen, die früher unweigerlich erlernt wurden, heute immer unbekannter werden, weil die Digitalisierung zu einer Art betreuten Fotografierens verleitet.

Die "älteren Herren" war von mir eher ironisch gemeint. Ich kenne die wohl. Es sind sehr gute Gitarristen, zumindest Knopfler stilbildend, aber eben keine klassischen Gitarristen. Auch ich finde, dass der Gitarrenvergleich hinkt, konnte es mir aber nicht verkneifen da zu korrigieren, wo jemand augenscheinlich den Unterschied nicht kennt hat. Bezüglich der unterschiedlichen Einsatzszenarien stimme ich dir zu, ich bin aber nicht der Meinung, dass Digitalfotografie Fotografie mit Film ersetzen kann. Ähnlich wie in der Musik auch. Spiel mal Leo Brower auf einer E-Gitarre. Auch die tonale Vielfalt einer schwarweissen Barytvergrößerung von einem Mittel- oder Großformatnegativ lässt sich digital nicht simulieren. Vielleicht kommt das irgendwann nochmal, bislang habe ich nichts überzeugendes gesehen und ich gehe gerne und viel in Ausstellungen. Und für mich ganz persönlich, als Hobbyfotograf, ist es ungleich befriedigender ein Bild im Rotlicht in der Entwicklerwanne erscheinen zu sehen, als mir Bilder auf einem Monitor anzuschauen.

Aber eigentlich geht es doch in diesem Thread um die Frage, wer den ausschließlich Analogfotografie betreibt und nicht darum jemand von irgendwas überzeugen zu wollen.
 
Beim Profi hat es ein Bild zum Kunden geschafft.
Das ist doch so ziemlich egal. Auch das ganze Geschwafel vom Profi, wer auch immer der sein mag.

Mich wundert überhaupt, dass dieser Thread nicht längst, wegen Themenverfehlung, geschlossen ist.

Zur Diskussion analog oder digital, empfehle dieses Video von Pedro Meyer, bzw. was er darin sagt: https://youtu.be/Be1dfn8Chl8

Mich hat es noch nicht ganz überzeugt, bzw. seine Argumente leuchten mir zwar ein, aber ich habe sie nicht verinnerlicht und deshalb fotografiere ich auch noch analog. ;)

Aber die meisten meiner Fotos sind schon von Beginn an digital.
 
Ich spiele jede Form der Gitarre inkl. Bass seit vielen Jahren und halte zumindest jede Form der akustischen Gitarre für klassisch.

Das würde dann also bedeuten zwischen einer Torres und National Ressonatorgitarre gibt es keinen wesentlichen Unterschied? Schraubleica und 18x24 Plattenkamera, alles dasselbe? Iphone und Nikon Z - wo ist da der Unterschied?
 
Das würde dann also bedeuten zwischen einer Torres und National Ressonatorgitarre gibt es keinen wesentlichen Unterschied? Schraubleica und 18x24 Plattenkamera, alles dasselbe? Iphone und Nikon Z - wo ist da der Unterschied?

Es gibt einen Unterschied. Nur besteht der IMHO nicht in klassisch und nicht klassisch. Genauso wie bei Schraubleica und GF oder Smartphone und DSLM? Alles nur Geräte zur Umsetzung einer kreativen Idee.
 
in welchem Zeitalter lebst du ? dann geh mal ins web3 u schau dir mal an was die neue Generation so macht ;)

da entwickelt niemand mehr Filme :rolleyes:

wer die augen vor BTC ,Blockchain,open source ,NFT verschließt

kann ja weiter im analogen Dasein leben !

BTC? Eßt mehr Mist, Milliarden Fliegen können nicht irren! Sicher kann man anzweifeln, was die staatlichen Versprechen, auf die sich "klassische" Währungen stützen, am Ende eines Tages wert sind, aber es gibt immerhin irgendjemanden, der einem etwas verspricht. Bei BTC hofft man lediglich, daß morgen ein greater Fool vorbeikommt, der willens und in der Lage ist, einem mehr zu geben als man einst selbt bezahlt hat. Bei den Tulpenzwiebeln damals hat man am Ende der geplatzten Blase immerhin noch eine Tulpe gehabt, bei BTC bleibt nach Platzen der Blase nichteinmal heiße Luft. Nettes Pyramidenspiel, muß man den Leuten lassen.

Blockchain ist ein nettes Gedankenspiel, man wartet aber noch auf eine sinnvolle Anwendung. A solution in search of the problem.

Bei "open source" hat man dann auch mehr Vertrauen ins Gute der Menscheit als in bezahlte Gewährleistung aus Werkvertrag oder Garantie auf ein Standard-Produkt oder eigene Kompetenz. Kann man machen, würde ich nicht so gerne, wenn ich Inhaber einer Bank wäre oder die Daten der Rentenversicherung zu verantworten hätte.

NFTs sind auch nette Gedankenspiele, aber bevor ich das Geld reinstecke, muß ich eine Gasmaske aufsetzen, damit ich nicht mehr merke, daß der Kram nach Tulpenzwiebeln riecht, und ich muß mich irgendwie berauschen, damit Nullen und Einsen interessanter scheinen als Öl auf Leinwand (oder Gold, Aktien oder dergl.). Eine Investition in Yu-Gi-Oh! Karten erscheint mir sicherer. Da kann man mit den Karten hinterher zur Not noch irgedwo irgendetwas damit machen.

Nette Schlagworte! Aber wenn man nicht an FOMO leidet, kann man sich das alles von der Seitenlinie aus anschauen.
 
Es gibt einen Unterschied. Nur besteht der IMHO nicht in klassisch und nicht klassisch. Genauso wie bei Schraubleica und GF oder Smartphone und DSLM? Alles nur Geräte zur Umsetzung einer kreativen Idee.

Ich stimme dir grundsätzlich voll zu, nur in letzter Konsequenz wären dann geschätzt 90% der Diskussionen in diesem Forum komplett überflüssig. Wäre dann auch nicht so schlimm, nur wenn man sie führen möchte, dann sollte man auch die Unterschiede waren und nicht in großzügiger Beliebigkeit darüber hinweggehen. Ein Mindestmaß an gedanklicher Schärfe finde ich doch wünschenswert.
 
Das ist doch so ziemlich egal. Auch das ganze Geschwafel vom Profi, wer auch immer der sein mag.

Na, dann noch mal in einfacher Sprache:

Profi ist das gleiche, was man früher Berufsfotograf genannt hat. Der Berufsfotograf hat sich früher sein Handwerk teuer bezahlen lassen, auch das teure Material und vor allem den hohen Arbeitsaufwand. Darum hatte der Berufsfotograf früher viel Übung, schon der Lehrling, denn er musste mit beiden nicht geizen, es wurde ja bezahlt.

Der Amateur hatte früher (falls er nicht mit abgelaufenen Filmen beschenkt wurde) dieses Privileg nicht. Er musst mit dem Material geizen. Das hat sich auf seine Arbeitsweise und auch auf die Qualität seiner Arbeit ausgewirkt. Er hatte schlicht weg weniger Übung als sein Kollege Berufsfotograf.

Das hat sich mit der Digitalisierung radikal geändert. Der Amateur kann sich die gleiche Übung leisten. Das sieht man auch, denn die Qualität der Fotos vieler Amateure ist heute gleich gut oder besser als die so mancher Berufsfotografen.

Trotzdem ist natürlich der Wert einer analogen Aufnahme durch Material und Aufwand geblieben. Heute übt der Amateur digital. Z.B. mit dem Telefon das fotografische Sehen. Wenn er aber Lust hat, wendet er dieses Wissen auf eine analoge Aufnahme an.

Beispiel: Wenn ich aus einem Norwegen-Urlaub mit 3000 Fotos zurückkomme und 10 davon bearbeitet bei einem guten Dienstleister ausbelichten lasse, haben die Fotos an der Wand einen ideellen Wert. Wenn ich aber auch einen analogen Fotoapparat mitgenommen habe, z.B. einen mit großen Negativen, die eine oder andere Aufnahme damit mache und zu Hause mich in die Duka stelle und einen großen Lappen auf Baryt belichte, dann hat das eine Bild, behaupte ich mal, einen deutlich höheren ideellen Wert als die 10 aus der Digitalen.

Darum halte ich heute auch das analoge KB für nicht mehr zeitgemäß. KB war gemacht für Masse auf kosten von Klasse. Das braucht heute keiner mehr auf Film, dafür nimmt man eine gute Digikamera. Wenn man sich aber hinstellt und mit Muße und Akribie ein Foto auf Film belichtet, kann man sich auch gleich ein größeres Negativ gönnen.

Das Thema heißt "Nichts als Analogfotografie?" Ich glaube, heute wird niemand mehr mit der reinen Analogfotografie das Handwerk Fotografie erlernen. Dafür ist das Digitale zu praktisch, die Lernkurve extrem viel steiler. Aber wenn man es denn kann, ist es sicherlich für den einen oder anderen entspannend, den ganzen Digischmonz hintersichzulassen und sich rein auf eine Aufnahme auf Film zu konzentrieren.

Ich glaube auch, dass chemische Aufnahmen anders werden als digitale, insbesondere, wenn man einen Vergrößerer bemüht. Mit dem Vergrößerer malt man mit Licht ein zweites Mal.
 
" Dafür ist das Digitale zu praktisch, die Lernkurve extrem viel steiler."
Es ist eigentlich genau umgekehrt. Analog via Film ist die Lernkurve steiler.
Wenn man mit einer x-beliebigen 35mm Spiegelreflex und üblichen 50er Objektiv angefangen hat, sind die Grundlagen viel einfacher erlernt, als Geknipse mittels DSLR, DSLM...meiner Ansicht nach.

Man verschwendet viel zu viel Zeit mit Bildbearbeitung digital, heutzutage. Für die breite Masse, eher anspruchslosen Leute ist vermehrt Smartphone Fotografie am Start, diese klicken sich ihren Filter via Instagram oder sonstiger App zurecht einfach. Aber im Zeitalter von "Bildbearbeitung" wie Luminar A.I. oder Neo ist auch soetwas sehr simpel geworden...mit Fotografie hat das allerdings nicht mehr allzuviel zu tun, im Sinne des Wortes...für meinen Geschmack.
 
Das kommt darauf an.
Die rein technischen Grundlagen - Blende, Zeit, Belichtung etc. - kann man sich sowohl mit einer analogen als auch digitalen Kamera aneignen. Und "Geknipse" (gemeint wohl Fotografieren im vollautomatischen Modus ohne näheres Befassen mit oben genannten Parametern) geht sowohl digital als auch analog: auch analoge SLRs (und erst recht analoge Kompakte) haben oft ebenfalls den Auto-alles-Modus.

Was sie jedoch nicht haben ist der unmittelbare Blick aufs Ergebnis und wie sich Veränderungen dieser Parameter aufs Bild auswirken. Nicht einmal würde man sich alle Einstellungen für jedes Bild aufschreiben (Wer machte das schon?) wäre die Lernkurve so steil.
Bezüglich Bildgestaltung gilt sinngemäß dasselbe.
 
Viele fotografieren ja mit einer Festbrennweite: Mit dem Telefon halt. Die Kunst beim Fotografieren besteht weniger mit der Gefummel der paar technischen Parameter als denn in der Komposition des Bildes, dem sogenannten Fotografischen Sehen. Das beherrschen heute viel mehr Menschen als früher, alleine dadurch, dass sie es tun. Man vergleiche die Fotos auf den Smartphones mit den traurigen Ergebnissen der Alben aus den 70ern und 80ern.

Wenn ich früher ein Foto gemacht habe, dann wurde das bestenfalls am Folgetag entwickelt, dann habe ich Kontakte gemacht und das eine oder andere vergrößert. Oder aber ich habe den Film irgendwann mal zum Entwickeln gebracht, eine Woche später wieder abgeholt und dann den ganzen Müll in die Tonne geworfen. Damit lernt es sich extrem mühselig, weil Lernen halt am besten durch Tun geschieht mit einer zeitnahen Kontrolle, dann mit dem wiederholten Tun, Kontrolle, Kritik und auf ein Neues... Ein Musikstück lernt man, in dem man es 100 mal, 1000 mal spielt. Wie man zu der Theorie kommt, bei der Fotografie würde man besonders gut lernen, wenn Kritik und Kontrolle Ewigkeiten dauern und es eigentlich gar keine Möglichkeit der Verbesserung gibt, ist mir ein Rätsel. Genau das Privileg der direkten Kontrolle hatten früher nur Fotografen-Lehrlinge, auch wenn die ein paar Stunden gedauert hat.

Heute machst du Fotos, gehst nach hause und guckst sie dir auf dem großen Bildschirm an. So wie früher der Lehrling. Du siehst gleich, was du verbockt hast.

Ich für mich kann sagen, dass ich 20 Jahre analog fotografiert hatte, ich habe Ewigkeiten meiner jugendlichen Lebenszeit im Fotolabor verbracht, danach habe ich sogar eine Zeitlang das Privileg des Berufsfotografen genießen können: Also, mit der F5 einen Sack voll Filme verballert und die dem Laboranten auf den Thresen gelegt. Aber mit meiner ersten DSLR habe ich neu fotografieren gelernt. Schlicht durch Übung und die direkte Kontrolle: Foto gemach, auf dem damals noch sehr mageren Display angeguckt: Ist scheisze - nochmal. Ist immer noch scheisze, nochmal. OK, kommt schon besser - nochmal. Sieht immer noch doof aus. Warum nur? Überlegen. Nacht drüber schlafen, Fotos noch mal angucken. ... So lernt man doch?! Alles lernt man so. Fußballspielen, Texte schreiben, eine Fremdsprache, Autofahren, ... üben, üben, üben.
 
Der Amateur hatte früher (falls er nicht mit abgelaufenen Filmen beschenkt wurde) dieses Privileg nicht. Er musst mit dem Material geizen. Das hat sich auf seine Arbeitsweise und auch auf die Qualität seiner Arbeit ausgewirkt. Er hatte schlicht weg weniger Übung als sein Kollege Berufsfotograf.

Das kenne ich von einem Fotografennmeister aus den 1980ern, der mal in einem Nachbaort meines Heimatdorfes unterwewgs war. Was den zum Profi gemacht hat, ist mir bis heute schleierhaft. Der konnte sicher sein Auto waschen und vielleicht einen Film entwickeln. Aber fotografieren konnte der ganz gewiss nicht.

Das hat sich mit der Digitalisierung radikal geändert. Der Amateur kann sich die gleiche Übung leisten. Das sieht man auch, denn die Qualität der Fotos vieler Amateure ist heute gleich gut oder besser als die so mancher Berufsfotografen.

Das denke ich eher nicht. Die allermeisten Leute haben nur eine Kamera, um damit herumzuspielen oder anzugeben. Bilder zu machen ist da nur Nebensache. Die technische Qualität ist eine andere Sache. Aber auch da gibt es zu viele Histogrammanbeter, die glauben, dass das Bild nur gut ist, wenn alle Farben oder Grauwerte drin und gleichmäßig verteilt sind. Aber dann wären wir schnell bei Details wie dem oft missverstandenen Zonensystem etc.

Gruss aus Peine

wutscherl
 
Ich glaube auch, dass die analoge Arbeitsweise vielen Amateurfotografen damals eigentlich eher entgegenkam. Die beschränkte Aufnahmekapazität des Mediums Film sorgte für die nötige Selektion bzw. ökonomischere Arbeitsweise bei der Aufnahme und das Fotolabor übernahm den eher unbeliebten Part der Ausarbeitung.

Heute kann man gefühlt endlos Bilder aufnehmen, aber kaum jemand hat doch die Zeit, die alle zu sichten und zu bearbeiten. Die Folge sind volle Festplatten und das ungute Gefühl, dass es immer noch Bilder gibt, die man nachbearbeiten sollte. Oder dass man nur die wenigsten Kamera-Features sinnvoll nutzt. Früher war es weniger eine Frage von Selbstdisziplin, sondern was man aus seinen beschränkten Mitteln machen kann.

Zum eigentlichen Thema: Ich fotografiere auch sehr viel analog, aber zu 100% mag ich mich dann doch nicht darauf beschränken. Vieles geht digital viel einfacher (Nachtfotografie z. B.) und eine gewisse Sicherheit, bei wichtigen Aufnahmen keine Überraschung zu erleben, lernt man halt doch zu schätzen. Auch hat man nicht immer den richtigen Film eingelegt und digital kann man ja ohne Probleme zwischen Farbe und Schwarzweiss wechseln.
 
Das kenne ich von einem Fotografennmeister aus den 1980ern, der mal in einem Nachbaort meines Heimatdorfes unterwewgs war. Was den zum Profi gemacht hat, ist mir bis heute schleierhaft. Der konnte sicher sein Auto waschen und vielleicht einen Film entwickeln. Aber fotografieren konnte der ganz gewiss nicht.

Klar, Total-Versager gab und gibt es in jedem Beruf. Als Fotografen konnten die sich früher eher halten, besonders wenn es in einer Provinzkleinstadt keine Konkurrenz gegeben hat. Die Leute hatten halt keine Wahl. Von denen hält sich aber keiner mehr heute. Wobei den Profi vom Amateur heute nicht mehr unbedingt die Qualität des einzelnen Fotos heraushebt, es sind jetzt andere Qualitäten. Das Thema gehört aber nicht hierher.


Das denke ich eher nicht. Die allermeisten Leute haben nur eine Kamera, um damit herumzuspielen oder anzugeben. Bilder zu machen ist da nur Nebensache. Die technische Qualität ist eine andere Sache. Aber auch da gibt es zu viele Histogrammanbeter, die glauben, dass das Bild nur gut ist, wenn alle Farben oder Grauwerte drin und gleichmäßig verteilt sind. Aber dann wären wir schnell bei Details wie dem oft missverstandenen Zonensystem etc.

Ja, das sind die Kamerakäufer. Die finden sich in jedem Gewerke. Früher Stereo-Anlagen, heute noch Musikintrumente. Wenn sie überhaupt fotografieren, dann versuchen sie sich an technischen Maßstäben als Qualitätskriterien zu richten. Darum finden die auch Anselm Adams so toll. Dessen Fotos sind intellektuell nicht sonderlich anspruchsvoll, dafür gibt es eine technische Anleitung.

Davon ab ist aber das Netz voll von extrem guten Fotos von Amateuren. Ich sehe da keinen Unterschied mehr zu denen von den Profis, also von den Menschen, die für ihre Aufnahmen bezahlt werden.

Aber egal ob als Profi oder Amateur, du wirst nur gut, wenn du übst. Sehr viel übst. Talent braucht man auch, aber das alleine reicht nicht. Bücherlesen und Zonensysteme Auswendiglernen bringt dagegen eher nichts.

Außerdem natürlich Zeit und Aufwand. Wer Landschaftsfotografie betreiben möchte, muss zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort sein. Heißt: Sehr sehr oft umsonst vor Ort sein.
 
... Aber mit meiner ersten DSLR habe ich neu fotografieren gelernt. Schlicht durch Übung und die direkte Kontrolle: Foto gemacht, auf dem damals noch sehr mageren Display angeguckt: Ist scheisze - nochmal. Ist immer noch scheisze, nochmal. OK, kommt schon besser - nochmal. Sieht immer noch doof aus. Warum nur? Überlegen. Nacht drüber schlafen, Fotos noch mal angucken. ... So lernt man doch?! Alles lernt man so. Fußballspielen, Texte schreiben, eine Fremdsprache, Autofahren, ... üben, üben, üben.

Na ja, Du schilderst einen "normalen" Regelkreis. Also Grundlagen lernen (hören, lesen, gezeigt bekommen), anwenden, Ergebnisse beurteilen und von einem "Kundigen" ("Meister") Rat / Urteil einholen, besser werden.

Da hilft eine kurze Zeit zwischen Aufnahme und Beurteilung der Lernkurve und wenn das einzelne Bild etwas kostet, wird man förnlich dazu gezwungen, es so zu machen.

Mein subjektiver Eindruck ist, daß es mit der Digitalfotografie nicht immer so angewendet wird, sondern viel mehr geknipst wird und hinterher mehr Zeit in Auswahl und Bearbeitung fließt (statt von Anfang an möglichst viel richtig zu machen).

Früher[tm] haben dann Leute mit ihrer "Pocket" auch geknipst und nie gelernt, daß man gewisse Motive auch formatfüllend ablichten kann oder mit "Sonne im Rücken". Das führte zu viel Schrott im Fotoalbum, heute wird davon einiges in der Bearbeitung noch "gerettet".
 
Darum finden die auch Anselm Adams so toll. Dessen Fotos sind intellektuell nicht sonderlich anspruchsvoll, dafür gibt es eine technische Anleitung.

Ich gebe zu, mich hat AA in meiner Frühzeit der Fotografie, also vor etwa 40 Jahren auch begeistert. Dann ging mein Interesse über Ed Weston und Paul Strand eher zu den Neotopographics, z.B. Robert Adams, oder etwa Hamish Fulton, für den Fotografie aber immer nur Mittel zum Zweck war. Inzwischen berührt mich AA, bis auf wenige Ausnahmen, nicht mehr besonders. Aber mich würde interessieren, welche Landschaftsfotografie du "intellektuell anspruchsvoll" findest?
 
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