Früher[tm] haben dann Leute mit ihrer "Pocket" auch geknipst und nie gelernt, daß man gewisse Motive auch formatfüllend ablichten kann oder mit "Sonne im Rücken". Das führte zu viel Schrott im Fotoalbum, heute wird davon einiges in der Bearbeitung noch "gerettet".
Ja, das Feedback hat halt zu lange gedauert. Heute mit dem Smartphone machst du das Foto halt nochmal, wenn dein Motiv nur ein Schattenriss vor der Landschaft ist. Auch ist heute die Konkurrenz für die Knipser viel größer. Früher ist die miese Aufnahme ins Fotoalbum gewandert, niemand hat sie angeguckt, heute bist du Teil der Timeline deines Social Networks. Der Druck ist für den Knipser heute höher. Früher hat man sich einfach eine vom Profi abgelichtete Postkarte gekauft und die verschickt, heute muss du den Geirangerfjord selbst gekonnt in Szene setzen um dir dein Quäntchen Aufmerksamkeit zu sichern im Haifischbecken der Bilderflut.
Ist übrigens gar nicht so selten ein Motiv der Analogfotografen heute, wir mir scheint. Man stellt fest, irgendwie halten die eigenen Fotos nicht die eigenen Ansprüchen. Eine Lösung ist der Schwenk auf Film in der Hoffnung, das teure und edle Material würde ein wenig Glanz in die dröge Hütte bringen. Wenn die Fotos aber inhaltlich nicht gut sind, geht der Schuss eher nach hinten los und der Betrachter fragt sich: "Aha. Und dafür das Gewese und Getue mit der alten Knipse und dem Film?"