AW: Unwissender Fotoneuling hatt Sigma SD15 gekauft... Kamera wirklich so schlecht :-
Hallo,
ich würde gerne noch ein paar aussagekräftige Fazits von euch lesen.
Habt ihr die Sigma Sd15 noch mit weiteren Kameras verglichen`?
Was gefällt euch, was nicht?
Gruss k
... schwierig, weil abhängig vom Blickwinkel - hier alles aufzuführen und von allen Seiten beleuchten, würde den Rahmen sprengen.
Auch klar: ich kann nur von meiner Kamera ausgehen, die nicht defekt ist (ich brauche mich nicht über übermäßiges Rauschen, Highlight-Clipping o.ä. beschweren). In welchem Maß mängelbehaftete Kameras im Umlauf sind, kann ich natürlich nicht beurteilen.
Ich halte mich vorwiegend im Fotogenre Menschen/ Architektur/ Landschaft/ Natur auf - d.h. Sport/Action (hohe Iso-Werte für schnelle Verschlusszeiten sowie schneller, treffsicherer AF-C) und AL (hohe Iso´s und entsprechend geringes Rauschen) spielen für mich keine Rolle -> wäre das wichtig, dann hätte ich dafür keine sd15.
In meinem Bereich (viele Aufnahmen bei Grundiso, Arbeiten mit Stativ) bietet die Kamera in den für mich wichtigen Punkten (Schärfeeindruck; Farbwiedergabe, vor allem in den hellen Bereichen des Bildes; Dynamikumfang; Bodygröße und Ergonomie u. Haptik; Bedienung; Entwicklung der Bilder/ EBV) einen sehr guten Kompromiss, den ich bei der Konkurenz nicht für vergleichbares Geld sehe (ich nehme da den derzeitigen Gebrauchtwert bzw. die L***l-Aktionspreise zu Grunde - für den Listenpreis gilt das dann natürlich nicht mehr uneingeschränkt, da gibts schon reizvolle Alternativen, wie z.B. Pentax` K5).
Was nervt:
- Cropfaktor 1.7 in Verbindung mit dem Linsenangebot (ich hätte gerne ein Standardzoom im Brennweitenbereich 24-70mm an KB); ein lichtstarkes 14-40 oder 50mm (als Äquivalent an Crop 1.7) gibt es aber so gar nicht. Und das ist schon mit Abstrichen - am liebsten wäre mir sowas wie das 12-60mm von Olympus übertragen auf Sigma.
Da es das alles nicht mal annähernd gibt, ist Schleppen und Objektivwechsel angesagt; kann man mit Leben, nervt aber etwas.
- Bildbeurteilung auf dem Display (vom Tempo ertragbar, wenn auch schneller schöner wäre): vor allem die Beurteilung von Schärfe bzw. richiger Fokussierung ist nicht verlässlich. Die Auflösung des Displays ist O.K., nur scheint mir die Aufbereitung der Bilddaten für die Vorschau irgendiwe nicht optimal, vlt. weiß da irgendwer mehr drüber
- kein live-view: da die sd15 etwas knapper und vorsichtiger belichtet werden möchte als die 14 z.B., obwohl ich den Dynamikumfang an sich in Ordnung finde, wäre live-view mit Histogrammanzeige eine tolle Hilfe, um nicht zwei oder drei Aufnahmen machen zu müssen, bis man die beste Belichtung in schwierigen Lichtsituationen endlich gefunden hat
- Akkuleistung/ Stromverbrauch: die 15 zieht schon schneller einen Akku durch, als das die Konkurenzherstellerprodukte tun. Erträglich und besser als die Vorgängermodelle, aber für manch einen vlt. relevant.
- überschaubares Objektivangebot ohne Drittanbieteroption. Je nach dem, was man so haben möchte, muss man damit leben, dass es das vlt. nicht gibt oder mehr Geld kostet (z.B. ein günstiges 50mm Objektiv wie das 1.8er von Canon). Natürlich gibt es bei anderen auch nicht alles, was man gerne haben möchte, aber die Optionen sind dort, insbesondere durch Drittanbieter (neben Sigma dann Tamron, Tokina, Samyang) wesentlich zahlreicher und das kann schon erheblich sein.
- Auflösung in Bezug auf WW- und Ultra-WW-Bereich könnte höher sein. Da kann man bei Landschaftsaufnahmen mit vielen kleinen Details eigentlich nie genug haben - das stimmt zwar so und nervt mich manchmal, ich weiß aber auch, dass man bei der Konkurenz für vergleichbares Geld in vielen Fällen auch nicht wesentlich mehr Leistung bekommt. Sowas kostet dann eben schnell richtig Geld und dann wären wir beim Äpfel vs. Birnen Vergleich.
Ich resümiere das für mich so:
meine gebrauchte sd15 hat mich mit ebenfalls gebrauchtem 18-50mm 2.8 EX Zoom rund 400€ gekostet - da gibts für mich von den Ergebnissen z.Zt. keine Alternative bei der Konkurenz. Mir fällt es damit recht leicht, eine natürlich anmutende Bildwirkung in Bezug auf Farben, Helligkeitsverteilung, Schärfeeindruck usw. zu entwickeln - was z.B. mit meiner K10d aufwändiger war und trotzdem nicht zu ähnlich brilliant wirkenden Bildern geführt hat. Die 15 ist im Vergleich zu Sigma-Vorgängern etwas neutraler, mit kühlerem Weißabgleich und nicht so gutmütig, was die Gefahr des Überbelichtens angeht, ist aber die universellste und "rundeste" aller bisherigen Modelle.
Ich habe nicht das Gefühl, was anderes zu brauchen - einzig die k5 würde mich extrem reizen - und ich glaube dennoch, dass ich die SD15 öfter mal sehr vermissen würde.
Was die Robsutheit des Gehäuses angeht, so kann ich mich über Sigma bisher nicht beschweren. Ich lege es da aber auch nicht drauf an. Elektronische Geräte sind in meinen Augen empfindliche Geräte, die in gepolsterten Taschen aufbewahrt werden sollten, sofern nicht in Benutzung, um unnötige Schäden zu vermeiden. Stöße können, wenn es doof läuft, immer mal zu Schäden führen (Lötstelen, Spiegelmechanik etc.). Ich bin da niemand, der seine Kamera mit Handschuhen und meditativem Tempo aus der Tasche zieht, aber ich lege es auch nicht darauf an. So ist mir bislang noch bei keiner Kamera etwas zu Bruch gegangen - stopp: meine analoge Minolta hat einen Sturz im Rucksack aus ca. einem dreiviertel Meter nicht schadlos überstanden - obwohl da nix großartig Elektronisches dran ist; Robustheit ist eben relativ.
Hoffe, dass hilft Dir ein wenig weiter.
Viele Grüße,
Torsten