Verlauffilter kann man durchaus erstmal die von Cokin nehmen. Wirkliche deutliche bis massive Farbstiche haben die billigen China Kopien - 40 Filter für 20 oder 30 Euro, dass da was nicht stimmt, kann man sich ja fast denken.
Die echten Cokin mit 2 oder 3 Blenden haben jedoch keinen für die Praxis relevanten, ausser man bestellt andere Farben, natürlich gibt es die auch in Tabak, Gelb,....
Nachteile von Cokin sind eher: Aus Plastik (kann leicht verkratzen, mit viel Kratzern wird es zum Problem) und dass sie unvergütet sind.
Um erstmal zu Probieren ist es trotztdem nicht so falsch, nicht gleich 200 für einen Nisi Filter oder gar noch mehr für andere auszugeben.
Zum Thema "braucht man die?":
Der TO hat keine D810. Sonder eine Canon, und zwar nicht die ganz neue 5D IV, die 2 Blenden besser wurde als ihr Vorgänger.
RAW Reserven sind wichtig und die sollte man auch nutzen, aber die Kamera des TO wird es nicht wirklich erlauben, 5 bis 6 Blenden aufzuhellen.
Will heissen:. Die Grenze was mit einem einzigen RAW gut geht, ist hier spürbar geringer als bei einer D810.
Reinragen: Bei Filtern mit 2 Blenden sehr selten ein Problem. Da muss schon Folgendes zusammenkommen: Es ragt deutlich in den Himmel (1/10 Bildhöhe ist bei weichem Verlauf viel zu wenig dafür). Und der Bereich muss auch oben hell sein. z.B. ist es bei Bäumen, die oft vor einen hellen Himmel ragen, relativ egal für's Bild, ob die nun schwar oder dunkelgrau sind. Den Filter nutze ich, damit der Vordergrund nicht schwarz wird, nicht damit es auf dem ganzen Bild keinen Schnipsel mehr gibt, der schwarz bleibt.
Auch nimmt man bei weichem Verlauf bei 2 Blenden das Abdunkeln von Reinragendem kaum wahr. Bei 3 Blenden sieht man es dann was. Harte Verläufe würde ich für den Anfang meiden, da kann es tatsächlich schwieriger werden.
Und aus eigener Praxis: Ich bin auch viel mit der D800 unterwegs. Trotzdem nutze ich da gerne Verlauffilter. Ich mag am liebsten daran den 2 Blenden weich, 3 Blenden nutze ich eher an Kameras mit weniger Dynamik.
Es ist halt so viel einfacher, die Bilder mit einem 0.6 ND soft fertig zu bearbeiten, als jeweils die Verrenkungen im Konverter zu machen, um das rauszuholen, was der Sensor maximal kann.
Also die Möglichkeiten von RAW und Filter kombiniert. Der Filter bringt es schon näher dahin, wo es soll, und das RAW sorgt dafür, dass auch Feintuning am Bild keine Verluste bringt.
Aus einen Bild ein Pseudo HDR zu machen, ist einfach und hat einen überschaubaren Aufwand. Aus dem letzten Urlaub bin ich mit rund 2000 Landschaftsbildern zurückgekommen, neben nochmal so viel anderen Bildern. Schon beim Sortieren der Bilder ohne Filter ist es schwieriger zu erkennen, ob das Bild taugt oder nicht, OHNE es vorher durch den Pseudo HDR Prozess zu führen.
Nach dem ersten Aussortieren sind rund 400 übrig geblieben. Davon viele in der Nähe vom Meer bei tiefer Sonne. Gehe ich nun bei mehreren 100 Bildern so ein Pseudo HDR machen? Nee, nicht wirklich. 200mal nicht viel Aufwand ist dann eben doch viel.
Daher der Tipp: Cokin P121M enfach mal probieren. 2 Blenden, mittlerer Verlauf. Kostet irgendwas zwischen 20 und 30 Euro für das Filter, dazu noch ein bisschen was für den Halter und Adapterrring. Gebraucht natürlich noch billiger. Aber bitte den echten Cokin, keinen Billig Nachbau aus dem XXL Set.