Ja - zumindest jene für die Digitalfotografie
selbstverständlich geworden ist.
Persönlich mache ich die Erfahrung, dass es bei jenen ausgeprägter ist, die schon früher intensiv (eben noch analog) fotografierten. Darum eben "geworden".
Solche sprechen sensibilisierter auf das Thema an, als zB Junge, denen die Analogfotografie alleinig schon ihres Alter wegen etwas "Unbekanntes" ist.
Was mich an diesen Debatten so stört, sind die Direktvergleiche, die mit dem eigentlichen fotografieren wenig zu tun haben.
Aus meiner Sicht besteht der Vergleich nicht in "besser" "oder "schlechter", sondern eben
anders.
Im Beitrag #20 (S.2) schrieb ich worauf es mir im Vergleich ankommt.
Rein fotografisch sehe ich nur einen Vorteil der Digitalfotografie - jener, auch noch bei spärlichem Licht fotografieren zu können, bzw in solcher Situation qualitativ zu besseren Ergebnissen zu kommen.
Wenn man sagt, schlussendlich zähle das Foto, so fragt sich mir, was hier die Digitalfotografie tatsächlich gebracht hat.
Denn es haben sich bisher kaum mehr Fotos im allgemeinen Bewusstsein festgebrannt. So sieht mir diesbezüglich das Fazit nüchtern aus.
Mittlerweile wird die überwiegende Anzahl an "Fotos" mit Smartphones gemacht, dies "nur" weil man diese "Kamera" immer dabei hat? Nein, weil das Smartphone zugleich Schnittstelle zur Präsentation ist. Dem Intermet.
Und das war damals schon meine Vermutung : die Digitalfotografie etablierte sich vor allem wegen dem Internet bzw Breitband & "Web2.0" . Zugleich "entfesselte" sie sie vom örtlichen Fachhandel und Laboren.
Kurzfristig mag das ein Vorteil sein, ob's langsfristig so ist - ich hab' da meine Zweifel.
Und der genannte rein fotografische Vorteil? Geradezu inflationär wird davon Gebrauch gemacht - und so sehen wir millionen schier immergleiche AstroCatcher Bilder oder sonstig nächtliche Verfremdungen. Da sehen Fotos eines Brassai oder Erich Salomon weitaus mehr "nach Nacht" aus.
und ich finde damit lernt man die grundlegenden Zusammenhänge doch recht schnell
Zustimmung.
Ich habe ja didaktisch schon einige in ihren ersten Schritten begleitet und lann daher aus Erfahrung bestätigen, dass Einsteiger analog und dazu mit klassisch konstruierten Kameras (ohne AF, ohne int. Motor usw) viel schneller begreifen , was eine Kamera überhaupt macht, welchen Einfluss die Grundfunktionen auf's Foto haben.
Der grosse Vorteil der "analogen" Vorentscheidung über die Wahl des Filmes gegenüber dem digitalen Weg : da geht's nach dem fotografieren "erst richtig los". Schnell steht man bereits vor infrastrukturellen Fragen wie "welches Programm", "wie die Archivierung gestalten", "welche Hardware", das ganze Farbmanagement usw usw - und dabei ist noch kein Bild bearbeitet. wie sollen die Farben werden, was hat's mit skalieren und schärfen auf sich - dabei ist das Bild aber auch noch nicht an sich bearbeitet. "Soll es das überhaupt?". "So oder vielleicht doch anders?" - eine Odyssee von Fragen, die den Smartphone -und Knpisen verwöhnten Einsteiger vor lauter Fragen stellen, die es ohne Digitalfotografie so gar nicht gäbe.
Man braucht also nicht so zu tun, als hätten die vielbeschworenen "schier unerschöpflichen Möglichkeiten" der Digitalfotografie keinen Einfluss auf den Aufwand, auf das damit notwendige Wissen.