Hallo zusammen,
wow, das sind echt viele Beiträge. Danke euch allen riesig für die enorme Teilnahme!!
Ich versuche das ganze mal der Reihe nach zu ordnen.
1) Zunächst die Fragen, die ich mit meinem Einstiegsbeitrag nicht beantwortet habe
Wieso ist das jetzige Equipment so wie es ist, wieso so viele KB Objektive?
Kurz zur Historie: ich habe mit einer 550D angefangen, hatte verschiedene Objektive, unter anderem ein Canon 15-85, was super scharf, jedoch schnell größeren Blendenzahlen war. Dann kam eine 5D2, für die ich mir das 16-35, das 24-70 und das 70-200 anschaffte. Das 100-400 war in der Mark 1 und nun in der Mark 2 Version immer für die ASP-C Kamera gedacht, weil dort die Vergrößerung noch größer ist. Das 100er Makro wurde ein L, weil dort der Bildstabi echt grandios ist. Nachdem ich dann aber auch merkte, dass ich eigentlich kein Vollformat brauchte, habe ich beide Kameras verkauft und die 90D einziehen lassen. Das 16-35 wurde für das 10-22 getauscht und das 70-200 ersatzlos gestrichen (das 100-400 II macht dafür an der Stelle auch einen guten Job und die 30mm fehlende Brennweite fallen kaum ins Gewicht).
Was macht die Tasche so schwer? Bzw. Welche Objektive nehme ich meistens mit?
Ich versuche schon zu planen und nehme meistens nur das 24-70 an der 90D und das 50 1.4 mit, weil das ja nicht wirklich viel wiegt. Ist also eigentlich noch nicht mal viel. Transportiert wird das Ganze in einer Schultertasche. Eventuell liegt es auch an ihr, dass es da schon nach 3 Stunden drückt. Gefühlt hole ich da die Kamera aber eher raus, als wenn ich erst einen Rucksack absetzen, öffnen, rausholen, schließen und wieder aufsetzen müsste. Aktuell habe ich auch keinen richtigen Fotorucksack mehr. Daher kommen aber auch die anderen Brennweiten eher selten mit und stehen leider mehr im Schrank.
Willst ich überhaupt von der 90D weg?
Die 90D ist eine super Kamera, keine Frage. Ich kann mir allerdings nicht vorstellen mit einem Canon 18-55 daran zu fotografieren. Bei der DSLR habe ich mich so an die roten Ringe gewöhnt, dass es mir schwerfallen würde, da andere Objektive zu verwenden. Mir ist bewusst, dass das eine sinnlose Kopfsache ist, aber wenn man früher schon mal ein Canon 70-300 4-5,6 (nicht L) hatte, und dann die wertigere Verarbeitung der anderen gefühlt hat, dann möchte ich bei der Kamera ungern wieder zurück.
Wie hier auch schon angesprochen wurde, war es mir nicht möglich wirklich guten adäquaten Ersatz zu den jetzt noch vorhandenen Objektiven zu finden, mit denen ich im Nachgang auch noch glücklich geworden wäre. Daher vielleicht lieber ein kompletter Systemwechsel als alles zu behalten und dann festzustellen, dass man zwar 5g leichter ist, immer noch die 90D in der Hand hat, die nun aber weniger gute Bilder erzeugt. Irgendwie schwierig, diesen mehr emotionalen Gedankengang in rationale Worte zu packen.
Insofern wären die Möglichkeiten hier also eher:
a) Eine Zweitkamera und die 90D mit ausgewählten Objektiven behalten für Situationen, in denen sich die Zweitkamera nicht so eignet (wobei dann das Problem wäre, dass man vorher wieder wissen müsste, was man auf einer Tour zu sehen bekommt und was man fotografieren möchte. Beispiel: man geht mit Familie in den Zoo und möchte Tiere fotografieren, ärgert sich aber dann, dass man keine Familienfotos schießen kann, oder dass da eine Tolle Blume steht und man kein Makro aufnehmen kann).
—> denkbar wäre hier bspw. die 90D mit dem 100-400 für Zoo, Planespotting, Autorennen, etc. zu behalten und ein anderes System für alles andere.
b) Kompletter Systemwechsel auf ein neues System.
Ein neues System oder eventuell auch 2 Kameras?
Ich möchte hier nichts ausschließen. Gäbe es eine 350g Kamera für 10-105mm und eine 350g Kamera für 100-400mm, hätte ich auch kein Problem mit 2 Kameras. Gibt es nicht, ist mir klar, aber ich möchte mich an der Stelle nicht selbst limitieren.
Nähere Eingrenzung des Budgets?
Ähnlich wie die Antwort auf die vorherige Frage. Ich werfe mal 1.000€ Neuanschaffung in den Raum. Sollte ein Systemwechsel 5.000€ kosten, ich dafür aber Verkaufserlöse von 5.500€ haben, ist das auch ok. Wenn es eine Alternative gibt, die 1.500€ kostet, aber Vorteile mit sich bringt, die es wert sind, bin ich auch offen für solche Vorschläge.
Sollten Freistellungs- und Low-ISO-Fähigkeiten erhalten bleiben?
Es sollte schon möglich sein aus der Hand bspw. auf einem Weihnachtsmarkt ein Porträt zu schießen mit schönem Lichtspiel im Hintergrund, ohne dass das Schwarz dem Störsignal früher Fernsehsender gleicht.
Auf welche Brennweitenbereiche könnte verzichtet werden?
Das habe ich mich tatsächlich auch schon oft gefragt. Am seltensten verwende ich das 10-22, das 100 Makro und das 100-400. Aber dann fährt man doch mal irgendwohin, wo man dann froh ist, dass man in dem Brennweitenbereich was hat. Es liegt aber auch daran, dass Familienfotografie aktuell meist Vorrang hat. Deswegen konnte ich mich jedenfalls noch nicht dazu aufraffen, eins davon zu streichen.
Welche Brennweite sollte unterwegs immer mit dabei sein?
Etwas im Kleinbildbereich um die 50mm – für die Familie. Aber auch etwas darüber und darunter, um die zufällig entdeckten Schönheiten der Natur festzuhalten.
Wäre ein elektronischer Sucher einer DSLM Vor- oder Nachteil?
Ich denke die Vorteile könnten überwiegen, habe aber selber noch nie mit einem elektronischen Sucher gearbeitet, um mich direkt davon überzeugen zu können.
Kompletter Verzicht auf Sucher denkbar?
Bei mir hat durch den Sucher schauen etwas von Fotografieren, auf ein Display schauen ist eher wie Knipsen. Dazu kommt der Vorteil des geringeren Stromverbrauchs, wenn nicht die ganze Zeit ein großes Display läuft.
Also lieber mit Sucher.
Ist Video ein Thema?
Eher irrelevant.
Sollte Kamera in die Jackentasche passen oder nur leichter werden?
Tendenziell eher leichter. Aber als ich letztens eine Olympus Pen E-PL9 sah, dachte ich mir, wie schön es wäre, wenn mit so einer kleinen Kamera die meisten Sachen ordentlich fotografierbar wären. Aber es kam gleich der Gedanke, dass da vermutlich Low-Light Performance, Freistellung, etc. vermutlich nicht so gut sein kann – irgendwo muss es ja immer Haken geben. Kenne mich allerdings mit solchen kleinen Kameras und dem Bereich MFT, DSLM, Bridge, etc. nicht mehr wirklich aus und baue da auf 15 Jahre alten Erfahrungen mit einer früheren Canon Bridge.
Generelle Zufriedenheit mit dem aktuellen System?
Aktuell bin ich, was die Zuverlässigkeit, den Akkuverbrauch, die Bildqualität etc. angeht, schon sehr zufrieden.
iPhone als Alternative?
Gut, diese Frage stellte sich mir mehr beim Lesen, als sie wirklich so in einer der Antworten stand. Ich muss zugeben, dass ich selbst mit dem aktuellen Modell zwar am Bildschirm mit den Fotos zufrieden bin, aber alles was über einen Ausdruck in 9x13 hinausgeht, befriedigt mich nicht wirklich. Da ist zu oft bei nicht perfekten Lichtverhältnisse Pixelbrei zu sehen, das macht mir keine Freude. Vielleicht sieht es bei Landschaft anders aus, aber sobald ich eine Person im Schatten oder etwas dunkleren Raum ablichten möchte, enttäuscht mich die Smartphonekamera.
2) Bisher vorgeschlagene Modelle / Alternativen
- Sony a6400 + 16-55 2.8 (=900g und zs rund 2.000€) + FBs // alternativ mit 18-135
- Canon RP + 24-105 4.0 (=1185g und zs rund 2.000€ (VF + Weiterverwendung bisheriger Objektive)) + 35 1.8
- Canon EOS-M50 (Weiterverwendung bisheriger Objektive)
- Olympus M5 II + 12-200 (Vorteil Olympus: günstigere und leichtere Makrolösungen als bei Sony)
- Canon 90D behalten, 24-70 gegen 24 und 40mm FBs ersetzen.
3) Meine aktuelles Zwischenfazit
Die letzte Möglichkeit, das 24-70 zu ersetzen, ist natürlich die kostengünstigste Variante. Bei einem erster Blick auf die beiden Pan Objektive sehen diese auch von der Bildqualität her ganz gut aus.
Die beiden anderen Canons bieten natürlich den Vorteil der Weiterverwendung bisheriger Objektive. Wobei ich mich noch frage, ob das wirklich ein Vorteil ist. Vielleicht würde es ja auch was bringen, erstmal wieder mit wenig anzufangen, um dann zu sehen, was man wirklich braucht.
Ich hoffe, dass ich meine verworrenen Gedankengänge halbwegs gut ordnen und darlegen konnte.
Liebe Grüße, einen schönen Start ins Wochenende und beste Gesundheit
Headdie