Das stimmt. Es wäre vermutlich "nachhaltiger" anstelle sich auf Fuji-Recipes zu verlassen etwas mehr Zeit in Lightroom zu stecken und hier die Skills zu entwickeln, sich einen persönlichen Stil der den eigenen Vorlieben entspricht anzueignen.
Das sind jedenfalls Skills, die dir ein ganzes Fotografenleben lang helfen. Von daher lohnt es sich, sie sich einmal anzueignen, zumindest die "Basics", wie du sagst. Vielmehr nutze ich in der Regel auch nicht. Aber die sind schon sehr nützlich! Wenn du schon nur einmal den Weißabgleich vergessen hast umzustellen, wirst du froh sein, dass dir das im RAW egal sein kann. Oder wenn du einfach mal Schatten hochziehen (auch selektiv mittlerweile ganz einfach, z.B. ein Gesicht vor Gegenlicht) oder auch mal ganz einfach drei Bracketing-Fotos einer schwierigen Lichtsituation zusammenrechnen lassen kannst. Etc. etc.
Das ist ein bisschen wie Formatvorlagen für die Textverarbeitung lernen. Oder 10-Finger-Schreiben. Oder eine Programmier- bzw. Skriptsprache. Es geht auch ohne. Und es ist erst einmal eine Zeitinvestition. Aber auf die Dauer gewinnst du.
Generell muss ich sagen habt ihr mich nochmal stärker ins Grübeln gebracht was meinen X-Pro 3 Wunsch anbelangt
. Vl. wärs einfach mal besser mir ein gebrauchtes 25mm Objektiv für die OMD zu checken (um die 50mm Vorliebe mal abzudecken), das Display einfach mal auf "aus" zu stellen, und zumindest die Basics in Lightroom zu lernen um das Optimum aus dem zu holen, was ich schon habe.
Würde ich auch empfehlen. Selbst wenn du dann nicht bei mFT bleibst, gewinnst du so oder so an Skills und Erfahrung.
Unterm Strich bin ich mir nicht mehr sicher ob ich €1800 auslegen will für "kein Hauptdisplay", keine IBIS und eher kleine zu erwartende Zugewinne bei der Bildqualität (wenngleich der DPReview Vergleich schon deutlich zeigt - der APS-C Sensor rauscht um einiges weniger und zeigt mehr Detail als der MFT in der OMD) - alles im Austausch für Fuji-Recipes und das Look & Feel der X-Pro.
Das wäre die perfekt rationale Einstellung.
Die emotional-irrationale Stimme in mir sagt: X-Pro 3 ausprobieren und vl. "funkt" es ja (oder auch das Gegenteil).
Eben, du weißt ja nicht, ob du dir eine Wunschwelt aufgebaut hast oder ob es wirklich "funkt".
Meine Befürchtung und auch Erfahrung ist, dass man sich manchmal solche Luftschlösser aufbaut (häufig gepusht durch die Schar der Influencer), die dann in der Realität wieder zerfallen. Das muss man wohl wirklich selbst ausprobieren!
Letztlich ist ein gutes Foto ziemlich unabhängig davon, ob der Sucher links oder in der Mitte sitzt, die Blende am Objektiv oder am Body eingestellt wird, das Display nach oben, links oder unten gekippt wird, an oder ausgeschaltet ist etc. etc.
Die EM10 ist für Street gar nicht so schlecht. Sie hat doch ganz griffige, gut platzierte Rädchen, zumindest hatten das meine EM5. Ich würde das eine für Blende (A) oder Verschlusszeit (S), das andere für Belichtungskorrektur einstellen, bei AutoISO. Als AF kann man AFS und zentralen Fokuspunkt einstellen und dann mit "Fokussieren und Verschwenken" arbeiten, das geht schnell und intuitiv. Vor Gesichtserkennung & Co. hat man jahrelang so fotografiert. Da sollte auch die EM10 II ziemlich flott und verlässlich sein. Als Objektiv würde ich von Oly das 17/1.8 oder 25/1.8 kaufen oder auch das Lumix 20/1.7. Als Portraitobjektiv das 45/1.8. Und dann RAW und keine Angst vor Lightroom!
Edit: Und die EM10 II hat doch glaube ich sogar auch noch das Klappdisplay? Das kommt doch "Street" entgegen ...
Persönlich nehme ich für Street zurzeit am liebsten meine S1R in die Hand. Das ist ein ziemlicher Brocken, aber liegt dafür sehr gut in der Hand, alle wichtigen Rädchen und Knöpfe sind super zu erreichen. Mit meinem kleinen Sigma 45/2.8 habe ich sogar einen Blendenring am Objektiv wie bei einer Fuji ... ;-) - nutze ich aber auch nicht so häufig, habe mich an die Rädchen am Body zu sehr gewöhnt. Die S1 hat einen leisen, ganz satten mechanischen Verschluss, der hört sich ganz anders an als der in der S5. Und sie ist robust. Der Sucher ist eine Augenweide, und das große Display klappt im Landschaft- und Portraitmodus nach oben (kein Schwenkdisplay). Und sie hat zudem einen sehr wirksamen IBIS. Ich wüsste nicht, was mir eine X-Pro mehr bieten sollte, auch wenn ich immer mal danach geschielt habe. Aber im Grunde habe ich das Thema abgehakt.
Wenn ich im Zweifel wäre, würde ich mir vielleicht erst einmal eine gebrauchte X-Pro 2 kaufen, um mal die Erfahrung zu machen. Aber eine X-Pro 3 wird man ja wohl auch wieder gut verkaufen können, keine Ahnung, wie da der Markt ist.
Bei mFT finde ich persönlich die G9 am stimmigsten. Da habe ich noch eine ältere hier, die wegen eines mehr oder weniger unbedeutenden Defekts gerade sehr günstig gebraucht erstanden habe, weil ich noch einige Objektive habe aus der Zeit vor meinem "Rückwechsel" zu VF habe. Bei mFT ist die meine "Streetkamera", die ich auch einfach so in den Fahrrad/Tagesrucksack oder eine kleine Fototasche werfe, ausgestattet mit dem 20/1.7, 12-35/2.8 oder 14-140mm.
Aber wenn ich "richtig fotografieren" gehe, nehme ich die S1R mit. Gebrauchte S1 habe ich schon unter 1200 EUR gesehen, ein Sigma 45/2.8 ist auch oft sehr günstig zu haben. Aber alle Hersteller haben schöne Kameras ...