Bei der Frage wie gut sind Smartphone-Kameras "inzwischen" (nicht vor 2 Jahren) würde ich Beispiele aktueller Modelle wählen.
Das ist aber nur begrenzt sinnvoll, weil hierzulande nur eine Minderheit bereit ist, die besonders aktuellen und besonders teuren Modele zu kaufen, weil der Preisunterschied sehr hoch ist, und der Wertverlust über die Jahre entsprechend, wenn man die Dinger auch noch im 2-Jahresrhytmus austauscht. Ein Smartphone nutzt man für gewöhnlich keine 10 Jahre, meist nicht einmal 5. Was da an Geld verbrannt wird, ist aus Hobbysicht ungleich besser in richtige Fotohardware investiert. Und seien es nur Edelkompakte mit großem Sensor wegen der kompakten Maße. Und so sollte man auch die Mittelklasse betrachten, bei der die verbaute Fototechnik deutlich preiswerter ausfällt.
Aber was auffällt ist das hier in unserer Fotografen-Nische primär darauf geschaut wird was die Phones nicht können...
Das wird auch so bleiben, denn man gibt doch nicht einfach so 4.5.6.7.800 Euro oder mehr zusätzlich für ein Smartphone aus, sondern tut das mit dem Hintergedanken dieses als Immer-dabei-Kamera zu nutzen um sich so den Kauf schön zu reden. Entweder als fragwürdige Alternative für eine Systemkamera oder als nicht ganz so fragwürdigen Ersatz für eine sehr gute Kompakte.
Also muss die verbaute Fototechnik mit einem möglichst großen Teil des eigenen Motivspektrums kompatibel sein. Das tut sie aber technisch bedingt meist nicht und daran wird sich aus physikalischen Gründen vorläufig auch nichts ändern. Außer natürlich, das Ziel ist nur ein 1 MP-Bildchen für Facebook und Co.
Und so betrachtet jeder die Kamera entsprechend seiner Motivwelten und wo er oder sie mit dem Smartphone gegen unüberwindliche Barrieren läuft bzw. nicht das erreicht werden kann, was den persönlichen Ansprüchen genügt, damit das Ergebnis als ausreichend empfunden wird, und auch langfristig nicht den Spaß an der Fotografie verhagelt wird, weil es so bildqualitativ zu sehr bergab geht.
Denn wir waren im Systemkamerabereich bislang gewohnt, daß immer noch etwas mehr mehr möglich wird bzw. mit immer weniger Aufwand erzielbar ist, dank: erweiterter Dynamikumfänge, höherer Auflösungen, verbesserten High-ISO-Fähigkeiten, immer leistungsfähigeren Autofokussystemen, immer leistungsfähigen Bildstabilisatoren und inzwischen sogar leistungsfähigen Gesichter- und Augenerkennungen bei DSLMs.
Als ambitionierter Hobbyfotograf orientiert man sich daran, was möglich ist und einen beim Hobby nicht einschränkt, also an ausreichend leistungsfähiger Technik mit der alle gewünschten Motive beherrschbar sind und nicht an extrem kompromißbehafteter Technik, die dich an allen Ecken und Enden einschränkt. Nicht wenige wollen eben nicht nur spielen, sondern auch besser werden.
Ich habe im Bekanntenkreis jemanden, der trotz Vorhandensein einer guten DSLR-Ausrüstung, es immer wieder mit diversen guten Kompakten probiert hat, weil er nicht zum Sklave seiner Ausrüstung werden will. Letztlich hat ihn jede der Kameras mittel-langfristig enttäuscht. Kürzlich war er nur noch mit einer Kompakten in Spanien unterwegs, sah sich anschließend die Fotos an und schwor sich, nie wieder ohne DSLR in so einen Urlaub zu ziehen. Denn die Bildergebnisse sind entsprechend dürftig. Aus Fotosicht hat dieser mehrwöchige Urlaub so nur sehr bedingt statt gefunden. Da blieben viele Motive unwiderbringlich auf der Strecke.